15 Schüler im Teufelskreis des Quintenzirkels

„ So, was mach ich jetzt hier?“ – Eine Frage, die die beiderseitige Einstellung zum Musikunterricht deutlich gemacht hat. Dreimal wöchentlich beschäftigten wir uns mit Chorgesang oder mit der Suche nach musikalischem Wissen, bei der wir größtenteils im Dunkeln tappten. Prägend für solche Stunden waren Gespräche wie:

- „ Markus, du kennst doch hoffentlich den Spaltklang?“  „ Nö.“   „ Aber du kennst doch hoffentlich das Gegenteil vom Spaltklang? Ja, Markus, was interessiert mich Spaltklang?!“

- „ Ist das jetzt Dur oder moll?“ – „ Ja.“

- „ Kommt das jetzt in der Arbeit oder nicht?“ – „ Ja.“

- „Florian, du stellst ja Fragen. Das hat mich ja noch niemand gefragt.“

- „ Tobias, Florian, es ist wirklich schade, dass ihr nicht mehr zuhören wollt!“

Die größten Schwierigkeiten traten jedoch beim Vortragen von Referaten auf, die nie ohne häufige Zwischenbemerkungen ihrerseits abliefen und deshalb den zeitlichen Rahmen sprengten. Trotz ausführlicher Erklärungen der Referenten blieb der Sinn der Referate oft im Verborgenen.

Andererseits sorgte der Vergleich impressionistischer und spätromantischer Stilmittel für große Verwirrung unter den Schülern.

Die weitaus lustigsten und erträglichsten Stunden bereitete sie uns aber zweifellos mit dem Einüben von Chorstücken. Dabei verband sich die Angst um den STEINway (® Flügel) mit der vor Überstrapazierung ihrer Stimmbänder:

- „ Hört doch bitte auf zu schreiben. Der Kreidestaub zerstört den Flügel!“

- „ Florian, du kannst doch nicht mit einem Apfel am STEINway sitzen!“

- „ Heute klappt es bei mir aber nicht so gut mit dem Singen, weil draußen trockenes und   kaltes Wetter ist.“

Mit Stolz aber kann Frau Hannus auf hörbare Erfolge im Chorgesang zurückblicken, bei dem verborgene Talente entdeckt wurden ( Gruß an Flo und Kiko ). „ Das hättet ihr nicht gedacht, dass ihr mal Quarten und Quinten singen könnt!“

Zum Aufwärmen unserer Stimmen erfreute sie uns regelmäßig mit ihren äußerst kreativen Gesangsübungen: „ Schulei, schulei...lo lo lo lo lo...“

Aufgrund der hervorragenden Leistungen wurden uns Türen zu Konzertsälen geöffnet, was für alle definitiv eine schöne Erfahrung und Bereicherung. Zu verzeichnen sind zahlreiche Auftritte bei Messen sowie weihnachtlichen Veranstaltungen.

MIT UNS WIRD SICHERLICH EIN STERN AM MAYENER GESANGSHIMMEL VERLOREN GEHEN!

Auch wenn manchmal ein paar Differenzen zwischen Lehrer und Schüler bestanden, können wir aber doch auf drei lustige Jahre Musik zurückblicken.

Abschließend wollen wir Euch ein paar weitere Eindrücke nicht vorenthalten, deshalb hier für Euch:

BEST OF HILTRUD HANNUS

-           „ Wo liegt denn das Waadtland?“  „ In Dänemark?“  „ Denkste!“

-           „ Schön.“

-           „ Habt ihr verstanden? Ich hoffe, ihr sagt nein.“

-           „ Steffi, du hast doch LK Leistungskurs?“

-           „ Ja, die Beethoven – Sonate können wir ja auch mal live hören, Jenny, könntest du das bis morgen vorbereiten?!“

-           „ Ihr schreibt Entschuldigungen ja nur dann, wenn ihr auch wirklich krank seid, gell?!“

Jenny Barz & Cathrin Reinnarth

 

 

                   Die veröffentlichten Inhalte geben die Meinung der Verfasser und nicht der Schule oder der Schulleitung wieder.

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