Englisch
GK bei Alice W. Englisch bei Frau Witt
war schon etwas anderes: Sie ist etwas anders! Mit einem Rucksack, der ihr eigenes Gewicht
zu übersteigen schien und einem Kassettenrekorder in der Hand, sahen wir sie das erste
mal unseren Englischraum betreten. Sie machte sofort deutlich, daß hier nur Englisch
gesprochen wird. Naja, sie versuchte es zumindest deutlich zu machen, denn sie gehört
nicht gerade zu den autoritärsten Lehrern. Jedenfalls stellte sie sich schon auf Englisch
vor, und gewährte uns einen klitzekleinen Einblick in ihr Leben. Erste Amtshanlung war
es, einen Sitzplan geschickt anzulegen, was sich mehr als auszahlte, denn ihr
Namensgedächnis ließ auch trotz Sitzplan etwas zu wünschen übrig. Außerdem war sie
der einzige Lehrer, der uns ständig siezen wollte. Erst gegen Ende der 13, als sie unsere
Namen auswendig kannte, schafte sie es uns zu dutzen. Der Unterricht selbst
war nicht auffällig. Ich persönlich empfand ihn als nicht besonders interessant, was
vielleicht auch daran lag, daß mich Englisch seit Jahren als Fach langweilte. Die Stunden
bestanden meistens aus dem Bearbeiten von Sachtexten und Lektüren. Oft in Stillarbeit.Was
wir vermißten waren Diskussionen, zumal wir auch atuelle Texte lasen, zu denen wir gern
allgemein unsere Meinung geäußert hätten. Als wir das ansprachen, wurden wir auf einen
späteren Zeitpunkt vertröstet, andem eine Diskussion besser passen würde. Dieser
Zeitpunkt kam nie! (Außer bei Jenny P, natürlich, die es als einzige schaffte, sie in
Diskussionen zu verwickeln) Die Lektüren besorgte
sie, ganz im Gegensatz zu allen anderen Lehrern, immer selber, was zur Folge hatte, daß
sie ihrem Geld wochenlang hinterherlief und trotzdem auch den letzten Bezahler noch nett
anlächelte.Wirklich böse war sie uns nie. Bei den Gesangseinlagen von Kiko und Schmuddel
(unsere Puff Daddies!) versuchte sie autoritär zu wirken ("Stopp this!"), war
aber keinem der Störer wirklich böse. Wir ließen uns gerne ablenken. Sowohl von zu
spät Kommenden, mit lausigen Ausreden, als auch von Löhle, der es beim vorlesen Schaffte
ein Wort zu nuscheln, es falsch zu betonen, und noch dabei unverständliche
Selbstgespräche zu führen ('Tschuldigung Löhle, aber so haben wir dich alle lieben und
schätzen gelernt). Unser Verhältnis zu
Frau Witt in den 2 Jahren GK-Englisch war problemlos.Schade fand ich, daß die Distanz
zwischen uns immer groß blieb. Niemals kam es zu einem "persönlicheren"
Gespräch, sie gab nur wenig von sich preis, zur Kursfeier am Ende der 12 erschien sie
nicht. So bleibt es natürlich offen, ob sie in ihrer Freizeit genauso bilingual ist, wie
im Sportkurs der 12er Mädels, und auch ihre "jungFräulichkeit"bleibt ihr
Geheimnis. Aber das sie noch eine junge Frau ist, wie Kiko erkannte, bleibt unumstritten.
Mir bleibt sie auch als ein sehr fairer Lehrer in Erinerung. Als ich am Ende der 13 nach
einem Mathe-Test zum Nachschreibetermin der Englischarbeit erschien, verlegte sie ihn
kurzerhand, damit ich nicht in meinem "momentanen Gemütszustand" noch einen
Test schreiben mußte. Danke dafür, und Danke,
daß sie als einziger Lehrer alle meine Entschuldigungen kommentarlos unterzeichneten. Angela Fischer |
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