Chemie LK oder Brauerei U. Tersch

Jetzt hat sogar mein Chefredakteur ( der göttliche KIKO ) gesagt, wir müssen endlich die Zeitung fertighaben. Und jetzt sitz ich hier mit dem Kram und soll einen tuffigen Artikel über zwei Jahre mit „Mama Ulli“ Tersch schreiben. Vielleicht sollte man zuerst mal was über unsere Truppe sagen: „Wir“ bestehen aus ( politisch korrekt gesprochen ) elf Menschen und teilen uns auf in zwei Fraktionen. Da gibt es zum einen die biochemischen Stars unter uns, nämlich Michaela H. ( im Folgenden mit Miggel tituliert ) und Christian K., ( de Anakonda ) die höchstwahrscheinlich noch im Schlaf die Markownikowregel und das Molvolumen eines Gases wissen. Der Rest ist wohl am freundlichsten mit „Hobbychemiker“ zu bezeichnen und wer schon mal das Pech hatte, uns beim Experimentieren zusehen zu müssen ( „Ups jetzt ist mir doch der brennende Bunsenbrenner umgefallen und die kochende Salzsäure über den ganzen Tisch gespritzt“ ), für den erhielt das Bibelwort „vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ eine völlig neue Dimension. Also, was haben wir während der letzten zwei Jahre so geleistet? Na ja, zuerst mal haben wir wohl mehr Kursfeiern veranstaltet, als alle anderen LKs zusammen und wir hatten ziemlich viel Spaß dabei.  Ich meine hier echten Spaß, der schon mal bis in die frühen Morgenstunden andauerte ( lustige Diskussionen über die Welt und wie man sie verbessern könnte sowie derben Klatsch inklusive ) und am nächsten Tag einen ziemlichen Kater verursachte. Tja und dann haben wir noch Bier gebraut, das zu oben genannten Kursfeiern nutzbringend verwendet wurde ( zumindest die Flaschen, die nicht geplatzt sind ) und sogar einigermaßen annehmbar geschmeckt hat. Und sonst...äh hab` ich schon die Kursfeiern erwähnt? Na ja aber so ein Kaffeekränzchen, wie uns das gewisse Leute ( z. Bsp. der Grundkurs Arntz  ) unterstellen, waren wir dann doch auch wieder net, zumindest nicht ständig. Zwischendurch wurden durchaus komplexe naturwissenschaftliche Studien betrieben, aber zum Glück für uns Normalos war Frau Tersch` s Motto : „Ich glaube nicht, daß es jemanden intelligenter macht, wenn er das auswendig lernt“. Das war konkret unserer Meinung gleichzusetzen, vorallem wenn es um irgendwelche ellenlange Mechanismen oder physikalische Zusammenhänge ging. Immer wieder ein Fest der Sinne waren jedoch die Rückgaben der Kursarbeiten und die Offenbarung, was man sich „im Prinzip“ alles hätte überlegen oder noch aus der Mittelstufe hätte wissen können. Ach ja, die Mittelstufe, so erstaunlich viel Wissen, das einem da angeblich vermittelt wurde und das man irgendwie komplett gelöscht hat. ( Aber ein kleiner Tip für alle Nachfolger: Schmeißt um Gottes Willen das Mittelstufenchemiebuch net weg, es wird in manchen chemischen Krisen eure letzte Stütze sein, denn da versteht man wenigstens alles. ) Aber alles in allem läßt sich über diese zwei Jahre sagen, daß wir mit Frau Tersch. deren fundamentales Wissen über Sportgeschichte uns bei jedem Trivial Pursuit – Spiel während unserer gemeinsamen Frühstücksorgien wieder in Erstaunen versetzte, viel Spaß hatten und zumindest jetzt wissen, warum man Wolle nicht in die Kochwäsche packen sollte. Wir möchten uns an dieser Stelle für ihr hohes persönliches Engagement, ihre Geduld bei Warum - Fragen und kleine humoristische Einlagen wie das Ritual des Schlüsselsuchens ( immer wieder erbaulich ) bedanken und außerdem dafür, daß sie als eine Seltenheit unter Lehrern verstand, daß es in unserem Leben manchmal einfach Wichtigeres als Chemie gab.

 Jenny Pleinen

 

 

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