Hallo Berufsberater!

Du hast es dir zur Lebensaufgabe gemacht uns Schülern vorzuschreiben, wie, wo, wann, bei wem und vor allem für was wir uns zu bewerben haben. Mit unermüdlichem, jedoch leider vergeblichem Eifer versuchtest Du uns zu erklären, was wir eigentlich sowieso schon wissen – es gibt keine interessanten und gleichzeitig gut bezahlten Jobs und es wird diese auch nie geben.

Darum, lieber Berufsberater Müller, bist Du wohl auch Berufsberater geworden – ein offensichtlich weder interessanter, noch, wie wir aus Deiner top - modernen Kleidung zu schließen vermögen, gut bezahlter Job. Wieso also sollen wir uns von jemandem sagen lassen, wie wir unsere Berufswahl richtig machen, der schon bei seiner eigenen Entscheidung derart kläglich versagt hat? Denn schließlich wolltest Du doch eigentlich mal Lehrer werden, oder? Auf eine Klärung dieser Frage freut sich viel mehr als auf den nächsten Besuch im Biz:

Abi 2000

Baulig!

Sie werden uns bestimmt am meisten nachtrauern. Waren wir es doch, die Ihnen morgens in der einen Stunde von 7 bis 8 Uhr 90% Ihrer Tageseinnahmen bescherten. Zu schnelles Fahren in der 30er Zone, Parken in der Feuerwehrzufahrt, Vergessen am Zebrastreifen anzuhalten – all diese Vergehen wurden uns von Ihnen zur Last gelegt und auch stichhaltig bewiesen, nämlich mit dem schönen Vermerk. „Zeuge: Baulig“. Nun, da wir nicht mehr Schüler dieser Schule sind, müssen auch sie vielleicht mal wieder für Ihr Geld arbeiten. Viel Spaß dabei wünscht

Abi 2000

Wo wir gerade vom Arbeiten sprechen, Herr Groß!

Was genau ist eigentlich Ihre Aufgabe im Leben? Bei Physik – Schülerversuchen (einem Ereignis, das wahrscheinlich noch seltener ist als ne SoFi) Kabel austeilen und völlig weltfremden Lehrpersonen den Videorecorder anschalten? Papierstau im Kopierer beseitigen, nachdem ein paar Sextaner mal wieder versucht haben, ihre Hand zu kopieren? Um Aufklärung bittet

Abi 2000

Liebe „Katzenfrau“!

 Wir Biologen wissen, wie lebenswichtig es für eine Katze (liebe Sextaner: Katzen sind die lustigen kleinen Tierchen, die sich bevorzugt in der Nähe von Raum eins tummeln und bei deren Anblick ihr immer von euren Stühlen aufspringt und, sehr zur Verärgerung eures Bio – Lehrers „Ohhhhhhh“ ruft) ist, was zum Essen zu haben. Und das ist ja auch nicht nur bei Katzen so. Wieso aber diese Viecher aber unbedingt pünktlich um ½ 12 und bevorzugt an Tagen, an denen Kursarbeiten geschrieben werden und nicht irgendwann anders essen müssen ist uns aber trotz 9 Jahren Biologie noch immer rätselhaft. Und wieso sie ausgerechnet durch metallische Geräusche, wie sie entstehen wenn man mit einem Stock gegen ein Geländer schlägt, zur Nahrungsaufnahme aufgefordert werden müssen ist uns ebenso unklar. Auf jede Art von Erklärung freut sich

Abi 2000

Guddetag Ali Baba!

Kann es sein, dass du in den letzten Jahren einige sehr persönliche Dinge verloren hast. Kann es weiterhin sein, dass du diese Dinge in deinem tollen Kebabladen, vornehmlich in der Zeit von 13 bis 14 Uhr an Schultagen verloren hast? Nun, du kannst dich freuen. Wir haben deine Haare gefunden! Sie waren in der Pizza. Klar dass du da nicht nachguckst, denn da kommt doch normalerweise nur der Achselschweiß drauf. Um Finderlohn bittet:

Abi 2000

Liebe Schützenbruderschaften, Sportvereine und Gemeindeverwaltungen!

Irgendwie wird es immer uns in die Schuhe geschoben, wenn nach Stufenfeiern oder Herbst/Fastnachts/Silvesterbällen der eine oder andere Friedhof verwüstet ist, hie und da ne Bierdose im vollgekotzten Vorgarten gefunden wird oder nachts granatenvolle Menschen bei unschuldigen Bürgern klingeln. Dabei tun wir doch unser möglichstes um das zu verhindern. Für nur 10 Mark Eintritt kann man kostenlos soviel Cola saufen wie man will. Es ist doch nun echt nicht unsere Schuld wenn die Leute lieber Bier saufen und sich dann vom Alkohol zu solchen Taten hinreißen lassen. Naja, vielleicht ist es schon ein wenig unsere Schuld, aber sicherlich haben auch die Eltern dieser Vandalen ihren Kindern einmal gesagt, dass sie sich nicht die falschen Leute zum Vorbild nehmen sollen. Denkt sich

Abi 2000

Pätra!

Auch du hast in den Jahren sicherlich den einen oder anderen persönlichen Gegenstand verloren, aber darüber wollen wir uns hier mal gar nicht auslassen. Viel mehr interessieren wir uns doch für deine kleinen Mitbewohner, von denen du uns im Laufe der Jahre so viel erzählt hast. Ob Schabe oder Kakerlake, Ratte oder Made, alle hast du sie erlegt, gekillt und plattgemacht. Und das alles nur für uns, denn schließlich wollen wir solche Tierchen ja nicht in unserem lecker Butter-Schoko-Brötchen und schon gar nicht in unserem Fleischwurstbrötchen ohne Butter finden. Dann schon lieber deren Reste an deinen Händen, denn die müssen wir ja schließlich nicht essen. Dafür dankt recht herzlich

Abi 2000

 Karsten Jung